Begleitung und Gestaltung des Strukturwandels Lausitz

Mein Name ist Alexander Stokowski, ich bin Pfarrer der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz (EKBO) und habe seit Juli 2020 die Missionarische Pfarrstelle im Ev.-Luth.

Kirchenbezirk Löbau-Zittau zur Begleitung und Gestaltung des Strukturwandels in der Lausitz inne. Möglich ist dies, weil mich meine Landeskirche zu diesem Zweck mit 50% Dienstumfang in die EVLKS abgeordnet hat. Außerdem versehe ich einen FotoAlexander-Stakowski.jpgGemeindepfarrdienst in der südlichsten Kirchengemeinde im Bereich der EKBO, der Versöhnungskirchengemeinde Görlitz, rund um den Berzdorfer See. Zu meiner Person: Ich bin 37 Jahre alt, komme gebürtig aus Oberschlesien, allerdings lebe ich schon lange in der Bundesrepublik: erst in Berlin, dann für Studium und Vikariat in Nordrhein-Westfalen und nun gemeinsam mit meiner Ehefrau und unserer achtmonatigen Tochter in Görlitz.

Den Schwerpunkt meines Dienstes im Kirchenbezirk Löbau-Zittau bildet momentan die Arbeit als Mitglied der Geschäftsstelle für den Lausitz-Kirchentag, der vom 24. bis 26. Juni 2022 in Görlitz stattfinden wird. An diesem Wochenende wollen zwei Kirchenbezirke der EVLKS und drei Kirchenkreise der EKBO gemeinsam nach Görlitz einladen, um dort geistliche Tradition und gegenwärtiges kirchliches Leben in den öffentlichen Raum zu bringen. Für Menschen aus verschiedensten Kontexten wird es ein niedrigschwelliges Angebot geben, um mit dem christlichen Glauben in Berührung zu kommen. Nicht zuletzt soll auch die Zusammengehörigkeit der Region gestärkt werden. Anfang März haben sich nun die Arbeitsgruppen für die einzelnen Kirchentags-Zentren konstituiert; derzeit arbeiten wir in der Geschäftsstelle u.a. daran, wie der Lausitz-Kirchentag in Kirche und Öffentlichkeit bekannt gemacht werden soll.

Neben dem Kirchentag gibt es noch Weiteres, das in Planung bzw. im Werden ist. Ein besonderes Augenmerk liegt derzeit auf einem Angebot, welches das christliche Erbe und das kirchliche Leben der Lausitz für interessierte Reisende erschließt. Außerdem arbeite ich an einem Konzept, das Thema Strukturwandel so aufzubereiten, dass es für kirchliche Veranstaltungen gut aufzunehmen ist. Wenn Sie Anregungen und Hinweise für meine Arbeit haben, dann nehme ich sie sehr gerne entgegen. E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.; Telefon 0176 4593 1309.

 

Was ist das Projekt überhaupt?

Der Landkreis Görlitz ist der Landkreis, der sachsenweit die höchste Abwanderungsrate verzeichnet. Bis 1989 gab es durch die Ansiedlung der Braunkohleindustrie und anderer Industriezweige eine gesteuerte Zuzugswelle, es entstanden nicht nur neue Wohngebiete, sondern auch neue Städte. Nach der Wende erfolgten erste Betriebsstillegungen, ein großer Teil der arbeitsfähigen Bevölkerung verließ die Lausitz. Diese Verlusterfahrungen prägen bis heute.

Löbau

In diesem Jahr ist der bundesweite Ausstieg aus der Braunkohleförderung bis 2038 beschlossen worden. Davon ist auch das Lausitzer Revier betroffen. Hier arbeiten 8.000 Menschen direkt und 14.000 Arbeitnehmer in angeschlossenen Industriezweigen in der Kohleförderung und -verstromung. Die Lausitz ist das zweitgrößte Braunkohlerevier in Deutschland, ein Drittel der Gesamtfördermenge der Bundesrepublik wird hier abgebaut.
Prognosen gehen nun davon aus, dass bedingt durch den Braunkohleausstieg in den kommenden Jahren erneut ein Großteil der arbeitsfähigen Bevölkerung, darunter viele Familien, die Lausitz verlässt.

Was also wäre in der Modellregion Lausitz modellhaft an kirchlichem Engagement? Wie kann Kirche inmitten sozialer und wirtschaftlicher Umbrüche verlässlicher Partner der Menschen und Institutionen sein – und damit ein Bleiben in der Lausitz und das Mitgestalten der Region ermöglichen?

Löbau

Die missionarische Pfarrstelle soll deshalb den Menschen in der Lausitz sowie den Akteuren der verschiedenen Lebens- und Verantwortungsbereiche eine Plattform für Reflexion und Dialog bieten, zu zivilgesellschaftlichem Engagement in der Region Lausitz ermutigen sowie religiöse Bildungsarbeit leisten und so zur Stabilität der Gesellschaft in einer strukturschwachen ländlichen Region beitragen.

Konkret ergeben sich aus heutiger Sicht folgende Arbeitsbereiche:

  • Vernetzung, Gremienarbeit (landeskirchen- und länderübergreifend)
  • Bildungsangebote, Dialogforen
  • Seelsorgeangebote, Gottesdienste in den Betrieben und an den Rekultivierungsorten
  • Seelsorgeangebote für Führungskräfte in Umstrukturierungsprozessen
  • Zukunftswerkstatt Lausitz auf dem OberlausitzKirchentag und dem DEKT
  • Wissenschaftliche Evaluation zur Verkündigung im säkularen Raum: „Reden von Gott im säkularen Umfeld – Strukturwandel in der Lausitz als Kirche begleiten“

Es wird eine enge Zusammenarbeit mit dem „Zentrum für Dialog & Wandel“ der EKBO in Cottbus angestrebt.

Ansprechpartner: Pfr. Alexander Stokowski, Email: Alexander.Stokowski@evlks,de

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